Kapelle St. Sebastian (Pestkapelle) | Dalaas
Die Sebastianskapelle erinnert an das frühe 17. Jahrhundert, als die Pest nachweislich in Dalaas wütete. Zu Ehren des Pestheiligen Sebastian wurde die Kapelle errichtet, deren Inventar einem Künstler aus dem Tiroler Oberland zugeschrieben wird – Michael Lechleitner aus Grins.
Im Bereich der Gemeinde Dalaas gibt es eine große Zahl an Kapellen. In einer Liste von 1873 werden 14 genannt, von welchen 12 immer noch existieren. Sie sind zum größten Teil in der Barockzeit errichtet worden, als sichtbarer Ausdruck der damaligen Volksfrömmigkeit. Die Auswahl der Patrozinien gibt Einblicke in die Sorgen und Nöte der Menschen, die in den vergangenen Jahrhunderten hier gelebt haben.
In der Parzelle Bühel entstand zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges Anfang des 17. Jahrhunderts eine Kapelle zum Heiligen Sebastian. Dieser ist neben Rochus der wichtigste Schutzheilige gegen die Pest. Tatsächlich sind im ältesten Sterbebuch der Pfarre Dalaas, das in dieser Zeit angelegt wurde, einige Opfer dieser Seuche namentlich verzeichnet. Die alte Kapelle wurde 1935 durch einen Neubau ersetzt, wobei auf einer Inschrift auf die Geschichte verwiesen wurde.
Der kleine Altar im Inneren beinhaltet eine barocke Figur des Heiligen Sebastian in der typischen Darstellung, mit Pfeilen durchbohrt. Darüber befindet sich eine Gottvater-Figur. Stilistisch werden diese Michael Lechtleitner zugeschrieben, einem aus dem Tiroler Oberland stammenden Künstler, der sich um 1660 nachweislich in Bludenz aufhielt. Er zählt zu den ersten einer ganzen Reihe von Barockkünstler aus der Nachbarregion, die im 17. und 18. Jahrhundert im südlichen Vorarlberg ein weites Betätigungsfeld für ihre künstlerische Arbeit vorfanden.
Adresse
Kapelle St. Sebastian (Pestkapelle) | Dalaas
Bühel
6752 Dalaas