2 Erwachsene

Zimmer 1

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Meine Unterkunft

2 Erwachsene

Stadtflair & Naturgenuss
in der Alpenstadt Bludenz

  • Mittelpunkt von fünf Tälern
  • Kultur und Geschichte spüren
  • Bewegung in der Natur
  • Marktplatz für Entdecker

Zeit für Entdeckungen.
Gemeinsam im Brandnertal.

  • Aktiv Natur erleben
  • Wertvolle Familienzeit
  • Regionale Kulinarik genießen
  • Vielfalt auf kleinem Raum

Intensive Naturerlebnisse
im Klostertal spüren

  • Bergwelten spüren
  • (Wasser-) Plätze zum Innehalten
  • Individuelle Freiräume entdecken
  • Sportlich unterwegs am Fuße des Arlbergs

Genussvolle Gelassenheit
im Großen Walsertal

  • Naturjuwele des Biosphärenparks entdecken
  • Loslassen, ankommen, staunen
  • Regionale Köstlichkeiten probieren
  • Herzliche Gastgeber kennenlernen

Zimmer 1

Europaschutzgebiet Gadental

Herzstück im Biosphärenpark

„Die Natur nutzen, ohne ihr zu schaden.“ – so lautet das Motto des UNESCO Biosphärenparks Großes Walsertal. Die Region wurde im Jahr 2000 von der UNESCO in die Liste der weltweiten Modellregionen für nachhaltiges Leben und Wirtschaften aufgenommen. Dabei geht es vorrangig um drei Funktionen oder Ziele: Besonders schützenswerte Lebensräume für zukünftige Generationen zu erhalten, die Entwicklung und Förderung nachhaltiger Formen der Landnutzung sowie die Unterstützung von Forschung und Bildung. Soweit zur Theorie. Wenn man über Biosphärenparks liest, stolpert man immer wieder über das Wort „Kernzone“. Und wenn man wiederum über den Biosphärenpark Großes Walsertal liest, kommt man an der „Kernzone Gadental“ nicht vorbei. Doch was bedeutet Kernzone? Was ist das Besondere am Gadental? Um mehr über dieses Gebiet zu erfahren, nehme ich an einer geführten Wanderung im Europaschutzgebiet Gadental teil.

An einem Montagmorgen mache ich mich auf den Weg nach Buchboden, zum Treffpunkt für die gemeinsame Wanderung. Franz-Ferdinand, so heißt unser heutiger Wanderführer, wartet bereits auf uns. Wenn er nicht gerade mit dem Alpbus unterwegs ist, ist der ehemalige Bürgermeister von Sonntag nebenbei auch noch Wanderführer bei BERGaktiv Großes Walsertal. Nachdem die Gruppe komplett ist, fahren wir noch ein Stück mit dem Bus zum Wanderparkplatz. Dort angekommen erklärt Franz-Ferdinand was uns allen schon lange auf der Zunge brennt. Was bedeutet Kernzone? Kernzonen sind besonders schützenswerte Flächen und Lebensräume für vielfältige Pflanzen- und Tierarten, in die der Mensch nicht eingreift – die Natur in seiner ursprünglichsten Form also. Beispielsweise führt bis heute keine Straße in das Gadental hinein. Um ein Biosphärenpark zu werden braucht es 6-8 % Kernzone. Das erreicht das Große Walsertal mit Leichtigkeit, alleine das Gadental macht rund 16 % aus. Insgesamt hat das Große Walsertal rund 18 % Kernzonengebiet, ein paar kleinere Gebiete kommen hier noch hinzu (Kernzone Lutz und Tiefenwaldmoor, Kernzone Rote Wand sowie die Kernzone Faludriga Nova). Das Gadental ist außerdem ein Europaschutzgebiet – ein europaweites Netzwerk, dass sich dem Schutz von Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräumen verschrieben hat. Neben der Kernzone gibt es auch noch die Pflegezone (naturnah genutzte Lebensräume wie Alpen, Bergwiesen und Bergwälder) und die Entwicklungszone (dort wo die Menschen leben und wirtschaften).

Nun geht es aber los. Bereits die ersten paar Meter der Wanderung sind sehr imposant – tonnenweise Kies und Gestein erinnern an vergangene Felsabbrüche. Unglaublich, welche Kraft die Natur hier zeigt. Während Franz-Ferdinand auf große Steine zeigt, erklärt er uns, dass es in den letzten beiden Jahren immer wieder große Felsstürze gab, einmal wurde sogar der ganze Wanderparkplatz verschüttet. Man versuchte dann, mit den großen Steinen Mauern zu bauen, um zu verhindern, dass so etwas wieder passiert. Vorbei an kleinen Wasserfällen und durch den Wald erreichen wir nach nur kurzer Zeit das wunderschöne Fleckchen Bad Rothenbrunnen. Ein Alpengasthof, eingebettet in die unberührte Natur. Franz-Ferdinand erzählt uns, dass es den Gasthof schon seit dem 18. Jahrhundert gibt, die Gegend aber schon seit dem 15. Jahrhundert bekannt ist. Es gibt hier nämlich eine Schwefelquelle am Gebirgsbach, bei der sich das Wasser und das Gestein rot färben. Man sagt, dass das Wasser eine heilende Wirkung hat. Die wollen wir uns natürlich genauer ansehen und laufen Richtung Fluss, der übrigens „Lutz“ heißt. Tatsächlich ist um die Quelle alles rot eingefärbt. Früher haben sich hier die Menschen versammelt und sind stunden-, ja sogar tagelang, in mit Wasser gefüllten Holzbottichen gesessen, um so von Krankheiten geheilt zu werden.

Das machen wir aber nicht, sondern führen unsere Wanderung fort. Bevor wir die Wanderung Richtung Gadenalpe starten zeigt uns Franz-Ferdinand noch eine Belegstelle für Bienen im Wald. Anscheinend ist hier ein besonders guter Platz dafür! Nun geht es aber wirklich weiter bergauf. Nach einem kurzen, steilen Stück geht es recht gemütlich durch kühle Wälder. Während wir durch den Wald wandern lernen wir, dass es hier ein großes Aufkommen an Latschen und Spirken gibt. Spirken sind hochwachsende Latschenbäume, sie sind sehr genügsam und mögen es hier sehr gerne. Es gibt wohl nicht viele Regionen, in denen diese gut wachsen. Je weiter wir gehen, desto nadeliger wird es. „Hier ist der Boden schon besser“, sagt Franz-Ferdinand. Hier sieht man viele Fichten, aber auch Totholz, was für das Waldökosystem ein wesentlicher Bestandteil und für viele Tiere eine wichtige Lebensgrundlage ist. „Mit dem Borkenkäfer hat man hier gottseidank nicht so viele Probleme“, erzählt er uns weiter. Im letzten Waldstück sind bereits vermehrt Laubbäume zu sehen – ein sogenannter Mischwald. Aber auch die Pflanzenvielfalt wird hier großgeschrieben. Neben Magerwiesen, die nicht gedüngt und nur zu einer bestimmten Zeit gemäht werden, gibt es hier auch ein großes Orchideenaufkommen: der Frauenschuh. Leider haben wir die Blüte dieser besonderen Pflanze heuer schon verpasst. Diese blüht immer nur ganz kurz von Ende Mai bis Mitte Juni. In der Ferne hören wir immer wieder Vögel zwitschern und was mich richtig begeistert: Sooo viele Schmetterlinge wie hier, habe ich schon lange nicht mehr gesehen! Es soll auch einige Murmeltiere geben, leider haben wir heute kein Glück. Vermutlich müssten wir dazu noch etwas weiter rauf.

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Nach gut einer Stunde haben wir unser heutiges Ziel auch schon erreicht: Die Gadenalpe. Ein traumhafter Anblick, die drei Alphütten inmitten der Natur. Heute ist es recht ruhig hier, da sich die Tiere und Älpler bereits auf der oberen Alpe befinden, der Alpe Matona. Auf der Gadenalpe sind sie nämlich nur von zirka Anfang bis Ende Juni und dann im Herbst wieder, von zirka Mitte August bis Mitte September. Die Zeiten variieren aber, da es immer auf die Vegetation ankommt. Nichts desto trotz nehmen wir kurz Platz und lassen die Natur und das bisher Gehörte auf uns wirken. Diese Ruhe, diese Idylle. Einfach wunderschön – so kann man richtig entspannen und abschalten. Bevor wir wieder Richtung Tal gehen hat Franz-Ferdinand noch eine Runde Schnaps eingeschenkt, das ist wohl hier Brauch. Zum Wohl!

Beim Runtergehen mache ich noch ein paar Schnappschüsse eines Schmetterlings, denke nach und genieße die Natur. Schon bald sind wir wieder unten angekommen und natürlich machen wir noch einen kleinen Einkehrschwung im Alpengasthof Bad Rothenbrunnen. Ich habe mich heute für einen Vorarlberger Klassiker entschieden: den Lumpensalat. Nach einer kurzen Rast geht es für uns noch ein Stückchen retour Richtung Parkplatz. Franz-Ferdinand hat sich für den Abschluss noch ein besonderes Highlight aufgehoben. Wir gehen nicht den gleichen Weg retour, sondern querfeldein über die Felsstürze und durch einen Wald. Teilweise war der Weg ganz schön abschüssig – man muss hier wirklich Acht geben. Unten angekommen sagt Franz-Ferdinand: „Hier befindet sich eine Schlucht. Aber ihr müsst aufpassen, man kann runterschauen, jedoch ist es nicht gesichert. Also bitte Vorsicht!“ Mit einem mulmigen Gefühl wagen wir uns ein paar Schritte nach vor, hielten uns am Baum und blickten hinunter. Ich traue meinen Augen nicht – eine gigantische Schlucht mit strahlend türkisblauem Wasser! Das ist die sogenannte „Kessi-Schlucht“, die seit 1992 auch ein Naturdenkmal ist. Hier hat sich der Fluss Lutz in jahrtausenderlanger Arbeit eine ca. 250 m lange, stufenartige Schlucht gegraben. Einfach überwältigend, zu was die Natur fähig ist.

Nun sind wir wieder beim Wanderparkplatz – viel zu schnell verging der Tag. Es war sehr lehrreich und interessant und Franz-Ferdinand war ein ausgezeichneter Wanderführer. Wir verabschiedeten uns noch und ich machte mich wieder auf den Heimweg.

Autorin: Dajana Baumgartner

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